paranoid paradises*

Seit ich diese Landschaft gefunden habe (oder sie mich), flüstert sie mir Geschichten ins Ohr. Geschichten von irdischem Überleben, komplexen Systemen, verzwickten Verbindungen. Thom van Dooren sagt „Nichts ist mit allem verbunden. Alles ist mit etwas verbunden“. Und alles hat eine Geschichte (story, history, her_story). Aber wir wissen und achten so wenig über und auf die Geschichten um uns herum; das Lied der Landschaft, das Wissen der anderen Wesen, die darin wohnen. Und was wir wissen bleibt fest verschlossen in kleinen Boxen, die Wissenschaft heißen. Die Agave: wer hätte gedacht, dass sie eine Migrantin mit kolonialem Erbe ist? Die Dorade: wer hätte gedacht, dass sie genderfluid ist? Die Möwe: wer hätte gedacht, dass sie Salzwasser trinken kann? Diese wunderschöne Küstenlandschaft: wer hätte gedacht, dass der Boden vergiftet ist? Und was machen eigentlich die ganzen Queers hier?

Wir sind alle auf der gleichen Insel.

Und wenn wir uns aufmerksam umsehen, entdecken wir vielleicht die Fäden, die all diese Geschichten verbinden. Was können sie uns erzählen? Was können wir von ihnen für irdisches Überleben lernen? Wie können wir Verantwortung übernehmen?

Paranoid Paradises* ist ein multimediales artistic research project in verschiedenen parts und in progress.

https://vimeo.com/503130865