Verbrecher-Typen

Die Arbeit „Verbrecher-Typen“ befasst sich mit Wachsmasken, die der Mediziner und Psychiater Cesare Lombroso herstellte. Dieser Vertreter der Kriminalanthropolgie im ausgehenden 19. Jahrhundert erfand die Theorie des „geborenen Verbrechers“, erkennbar an seiner Physiognomie. Lombroso nahm Wachsmasken von hingerichteten Gefängnissinsassen ab, und benutzte deren Schädel, um seine Typisierungen in verschiedene „Verbrecher-Typen“ phrenologisch zu belegen. Hier ziehen wir eine Analogie zu der späteren historischen Entwicklung, der Eugenik, und den Kategorisierungen in „lebenswertes und unwertes Leben“ im Dritten Reich. Als Symbol dafür stehen die Grauen Busse, mit denen die Opfer der „Krankenmorde“ (z.B. bei der Aktion T4) zu den Tötungsanstalten gebracht wurden.

Vor die Wachsabformungen sind nun mit assoziativen Zitaten und einer Bildcollage bedruckte Vorhänge aus halbtransparentem Stoff gespannt. Durch diese können die Masken noch erahnt, jedoch nicht mehr direkt betrachtet werden.